Die UN- BRK konkretisiert die universellen Menschenrechte für Menschen mit Behinderung und stellt klar, dass diese ein uneingeschränktes Recht auf Teilhabe besitzen. Das Leitbild der UN- BRK ist “Inklusion”. Trotz Deutschlands Bekenntnis zur Konvention 2009 erleben wir als Menschen mit Behinderung in Deutschland täglich Ausgrenzung und Diskriminierung!
Hier sind nur einige Beispiele für unsere tägliche Benachteiligung:
- eine Anstellung auf dem ersten Arbeitsmarkt ist für die meisten dieser Menschen nicht möglich
- viele Kinder können nicht die gewünschte Schulform besuchen
- die adäquate Versorgung mit medizinischen Hilfsmitteln und Medikamenten ist oftmals erschwert
- freie Wahl der Wohnform vielerorts unmöglich
- fehlende Barrierefreiheit im öffentlichen Raum schließt Menschen aus
- die Möglichkeit der freien Berufswahl ist nicht gegeben
- fehlende Unterstützungsangebote schließen ganze Familien gesellschaftlich aus
- ausreichender Schutz vor Gewalt ist in vielen Einrichtungen nicht gewährleistet
- Familienmitglieder und Freunde werden über die Benachteiligung unverhältnismäßig stark belastet und dadurch ebenfalls benachteiligt
- Zunahme statt Abbau bürokratischer Hürden bei Antragstellungen aller Art bewirken mangelnde Selbstbestimmung auf allen Ebenen
Mangelnde Teilhabe und fehlende Selbstbestimmung bei der Wahl der Schule, des Berufs, des Wohnortes, der Assistenz, bei der Versorgung mit medizinischen Leistungen oder beim geeigneten Wohnraum – So sieht die Lebenswirklichkeit von uns behinderten Menschen und unserer Familien 12 Jahre nach der Ratifizierung der UN- BRK vielfach in Deutschland immer noch aus.
Es betrifft große Bereiche der individuellen Lebensgestaltung und die Realität widerspricht in weiten Teilen den Zielen und Grundsätzen der UN- BRK, die ein uneingeschränktes Recht auf gleichberechtigte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben klarstellt.
Denn die mangelnde Umsetzung der UN-BRK in geltendes Recht verhindert, dass Menschen mit Behinderung die positiven Absichten der von Deutschland ratifizierten Konvention tatsächlich erleben.
Nicht Teilhabe an der Gesellschaft, Bildung und Freizeit – sondern Kämpfe gegen bürokratische, lokale und digitale Hürden sind das, was uns alltäglich begegnet.
Die fehlende politische wie gesellschaftliche Bereitschaft, Barrieren abzubauen und Inklusion anzugehen, treten immer deutlicher zu Tage!
Es ist untragbar, dass in unserem Land Menschen übersehen, ausgegrenzt und benachteiligt werden:
Wir fordern endlich die ernsthafte und umgehende Umsetzung der UN-BRK und der darin enthaltenen Menschenrechte für Menschen mit Behinderung.
Wir Menschen mit Behinderungen und schweren Erkrankungen sowie pflegende und sorgende Angehörigen nehmen es nicht mehr hin, dass bestehende Rechte nicht abrufbar sind!
Beendet das Behindert-werden!
Die UN-BRK muss vom Papier in die Praxis kommen.
i.A. Dr. Carmen Lechleuthner vom
Aktionsbündnis zur Umsetzung der UN-BRK
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