Berlin vergisst pflegende Kontaktpersonen bei Corona – Impfungen

Ich bin Mutter einer Tochter mit Trisomie 21 und werde vom Land Berlin beim Impfen gegen Corona vergessen.

Bis zu zwei Kontaktpersonen von Menschen mit Behinderungen und bestimmten chronischen Krankheiten sind laut Impfverordnung in der 2. Gruppe mit hoher Priorität. Das ist bereits seit Dezember letzten Jahres so definiert.

Ab dem 22. Februar lädt das Land Berlin Personen aus der Gruppe 2 der Coronavirus-Impfverordnung zum Impfen ein. Bis heute hat das Senatsverwaltung für Gesundheit keine Möglichkeit erarbeitet, wie diese benannten Kontaktpersonen ihre Impfberechtigung nachweisen können, um eine Einladung zum Impfen zu bekommen. Die Entwicklung eines Verfahren sei noch in Bearbeitung. Es ist noch nicht klar, wann es dieses Verfahren geben wird. So lautet die Auskunft der Berliner Impfhotline sowie der Krankenkasse.

Parallel dazu wird in den Medien kommuniziert, dass nicht genug Menschen zum Impfen kämen, obwohl Impfstoffe auf Lager und die Impfzentren nicht ausgelastet sind. Deshalb werden nun andere Gruppen wie Polizist*innen, Erzieher*innen oder Obdachlose vorgezogen.

Diese Diskriminierung habe ich nun bei der Landesstelle für Gleichbehandlung – gegen Diskriminierung zur Anzeige gebracht. Es ist unverständlich, dass wir als Pflegende oder enge Bezugspersonen vom Land Berlin nicht zur Impfung eingeladen werden, obwohl wir das Recht darauf haben. Mal wieder werden uns bürokratische Hürden in den Weg gelegt, unser Recht einzufordern.

Ich freue mich, wenn sich andere betroffene Kontaktpersonen meiner Anzeige anschließen oder eine eigene Anzeige aufgeben. Umso mehr wir sind, desto früher finden wir Gehör und können unsere Angehörigen besser schützen!

Meldet euch einfach bei Eltern beraten Eltern von Kindern mit und ohne Behinderung e.V. mail@eltern- beraten-eltern.de , Betreff: Impfen für Kontaktpersonen. Das EbE-Team wird eure Nachrichten an mich weiterleiten.

Ich bin gespannt, wie viele sich anschließen!

C. Lautenbach